Dienstag, 4. August 2009

Da werden Sie nicht geholfen.

Eigentlich hatte ich mich am Wochenende ja noch fast auf die neue Therapie in der Tagesklinik gefreut… Eigentlich… gestern Abend dann schon nicht mehr und heute? Um Himmels Willen… Man stelle sich folgendes Problem vor: Ein Bus von Z. nach Leipzig fährt um kurz nach 7Uhr los, ist um 7.30Uhr in Leipzig am Bayrischen Platz. Beide von mir benötigten Straßenbahnen fahren mir wegen einer, bzw. zwei Minuten vor der Nase weg. Also muss ich auf die nächste warten und die fährt erst 7.39Uhr. Fazit: Ich bin 7.45Uhr VOR der Klinik und um 7.48Uhr am Schwesternzimmer zum einschreiben… schlagen wir 2 Minuten Verspätungszeit drauf und reden wir von 5 Minuten, die ich täglich „zu spät“ komme. „Zu spät“ bedeutet in diesem Fall: 5 Minuten nach der gewünschten Erscheinungszeit, aber 10 Minuten VOR (!!!) der ersten möglichen Thera. An sich nach normalem Menschenverstand kein Problem. Nach Klinik-Verstand schon: „Sie brauchen die 15 Minuten zur Einstimmung auf den Tag.“ Aha. Und was tue ich von 6.15Uhr an, wenn ich aufstehe? Mich auf’s nächste Jahrhundert einstimmen? Anscheinend. Problemlösung der Klinik: „Für die ersten drei Wochen können Sie erstmal 5 Minuten zu spät kommen. Danach sollten Sie sich entscheiden, ob Sie doch den früheren Bus nehmen, oder eben stationär kommen.“ Haaaalloooooooo??? Wie oft muss ich den Satz „Ich komme N I C H T stationär“ noch wiederholen? Und wie oft soll ich noch erläutern, dass der nächst frühere Bus um 5.53Uhr los fährt und ich dann über eine Stunde vor der Klinik sitze und auf 7.45Uhr warte? Na gut, warten wir die drei Wochen ab…

Das Einführungsgespräch… Oh. Mein. Gott.

Sie: „Wenn Sie Angst im Dunkeln haben, was machen Sie dann abends?“

Ich: „Das Licht an.“

Sie: „Und wenn Sie schlafen gehen?“

Ich: „Das Licht aus und die Decke über den Kopf.“

Sie: „Schlafen Sie mit Licht?“

Ich: „Nein, dann bräuchte ich die Decke nicht über dem Kopf.“

Weiter…

Sie: „Wenn Sie Angst vorm Keller haben, dann gehen Sie nicht hinein?“

Ich: „Doch.“

Sie: „Aber Sie haben doch Angst.“

Ich: „Ja und? Wenn’s sein muss, geht’s nicht anders.“

Sie: „Sie könnten doch auch Ihre Getränke in der Wohnung lagern.“

Ich: „Wo denn? Da ist kein Platz.“

Sie: „Ich habe den Eindruck, wenn man Sie hinterfragt, machen Sie einem Vorwürfe.“

Ich: „Ich mache Ihnen Vorwürfe, wenn ich Ihnen sage, dass ich trotz Angst zwangsweise in den Keller gehe?“

Interessant. Wenn es so weiter geht: Hallelujah, zum Glück sind die drei Wochen bald um -.-

Oh, und das stundenlange sinnlose Rumsitzen macht natürlich auch total Spaß :-) Ich hätte mir doch noch Adressen von der Krankenkasse geben lassen sollen…

凸(  ̄ー ̄ )凸



1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

das ist ja krass... und sowas nennt sich "Hilfe"... ist doch klar, dass du in den keller musst oder bei dunkelheit schlafen... *haare rauf*
aber ich weiß, dass du das schaffst ^^ ich steh hinter dir ^^

hab dich ganz doll lieb!!!
amy

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